Aufnahmen schneiden

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Tipp: Der TF7700 hat keine Schnittfunktion. Schneiden kann man Aufnahmen nur am PC. Schneiden von Aufnahmen des TF7700

Die im Handbuch eigentlich gut beschriebene Funktion zum Schneiden der Aufnahmen am Topfield taucht wegen eines Übersetzungsproblems immer wieder als Frage auf. Die Schnittfunktion ist zudem nicht bildgenau. Der Topfield kann nur an Blockgrenzen schneiden und die Blockgröße (die Ungenauigkeit also) ist auch noch von der Größe der Festplatte abhängig.


  1. Während der Wiedergabe einer Aufnahme die "Play"-Taste betätigen, um die Zeitleiste einzublenden.
  2. Mit den Tasten V+/V- oder >>/<< an den Anfang (oder das Ende) des zu Schneidenden Blocks fahren.
  3. Die weisse-Taste drücken, um den Anfang (bzw das Ende) der Schnittmarke zu definieren.
  4. Wieder mit den Tasten V+/V- oder >>/<< an das Ende (bzw. den Anfang) des zu Schneidenden Blocks fahren.
    • Merke: der Cursor verändert seine Position nicht bei der Wiedergabe. Es gilt die Stelle, an die zuletzt mit den Tasten V+/V- oder >>/<< gefahren wurde.
  5. Mit der blauen-Taste wird das Ende des Schnittes definiert worauf eine Dialogbox ("Speichern", Schneiden", "löschen") eingeblendet wird.
    • Speichern: der markierte Abschnitt wird gespeichert und fehlt danach in der geschnittenen Aufnahme
    • Schneiden: der markierte Abschnitt wird unwiederbringlich (heraus-)geschnitten
    • Löschen: die Markierung (nicht der Filmabschnitt) wird gelöscht. Löschen bedeutet also soviel wie "Abbruch"

Ausführliche, bebilderte Anleitung (http://www.andreberan.de/index.php4?show=sattv-schnittfunktiontopf)

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel ist für den TF7700 HDPVR nicht gültig! Informationen zum TF7700 sind im Bereich "Tipps und Tricks/TF7700 spezifisch" zu finden


Erklärung, wie die Schnittfunktion arbeitet (von Hagge)

Ein Transportstrom vom Satellit ist im wesentlichen eine MPEG2-Datei. So eine Datei besteht aus Bildgruppen, in denen nur das erste Bild ein komplettes Bild ist. Alle weiteren Bilder der Bildgruppe geben nur noch an, was sich seit dem Referenzbild am Anfang der Gruppe geändert hat. Das ist der Grund, warum MPEG so gut komprimiert: es werden hauptsächlich nur noch die Änderungen von Bild zu Bild gespeichert.

Das bringt aber einen Nachteil mit sich: eine solche Gruppe kann nämlich nicht in sich zerschnitten werden, denn sonst fehlt dem hinteren Teil der Gruppe das Referenzbild, auf das sich die Änderungen beziehen. Das geht nur, wenn man danach wieder eine neue konsistente Bildgruppe mit einem neuen Referenzbild aufbaut, also diesen Bereich neu encodiert. Der Topfield hat aber keinen MPEG2-Encoder an Bord, also kann er das nicht machen. Er speichert nämlich nur den Datenstrom so ab, wie er vom Satellit kommt, dazu braucht er (im Gegensatz zu einem Festplattenrekorder fürs Analogfernsehen) nichts zu encodieren. Er muss nur zum Abspielen des Films den MPEG-Strom decodieren können, mehr nicht.

So, das ist das eine. Das andere ist, dass das Wegschneiden eines Stück Films eigentlich bedeuten würde, den restlichen Film umzukopieren, so dass die verbliebenen Teile wieder am Stück aneinander liegen. Das wäre sehr aufwändig. Also macht der Topfield das auch nicht. Er macht etwas anderes, was ihm durch die Dateistruktur auf der Festplatte ermöglicht wird: jede Datei ist nämlich in Blöcke (sog. Cluster) unterteilt. In einer Art Übersicht für die Platte, der sogenannten File Allocation Table (FAT) steht für jeden möglichen Block auf der Platte, ob dieser frei ist, oder, wenn er belegt ist, welches der logisch nächste Block in der Datei, also im Film, ist. Diese Blöcke müssen nicht unbedingt hintereinander liegen, dann zeigt der Eintrag für den Nachfolgeblock eben nicht auf den direkt nächsten, sondern auf einen anderen Block woanders auf der Platte. Der erste Block des Films ist im Inhaltsverzeichnis gespeichert, wo auch der Name des Films steht. Anhand dieser Kette von Blöcken hangelt sich der Topfield durch den Film.

Wenn der Topfield nun ein Stück des Filmes wegschneidet, dann ist das was ganz einfaches: er markiert die betoffenen Blöcke wieder als frei und trägt in der FAT im Block vor dem Schnitt als Nachfolgeblock den ersten Block nach dem Schnitt ein. Und schwupps ist ein Stück des Films weg.

Beispiel: Nehmen wir mal an, der Film belegt die Blöcke 71-79 und 83-85 auf der Platte. Dann steht im Inhaltsverzeichnis zum Film der Block 71 als Anfang. In der FAT steht dann in Block 71 der Block 72 als Folgeblock, dort der Block 73 als Folgeblock usw. In Block 79 steht in der FAT dann Block 83 als Folgeblock, das ist dann die Lücke. Dort geht es dann wieder normal weiter, bis in Block 85 dann eine spezielle Endekennung steht.

Inhaltsverzeichnis: Film A: Startblock 71
:FAT: Block: 71  72  73  74  75  76  77  78  79  80  81  82  83  84  85
:Folgeblock: 72  73  74  75  76  77  78  79  83  XX  XX  XX  84  85  END


Nun sollen die Blöcke 74-76 rausgeschnitten werden. Das heißt der FAT-Eintrag für Block 73 muss auf 77 geändert werden und die Einträge der Blöcke 74-76 können als frei markiert werden. Fertig!

Inhaltsverzeichnis: Film A: Startblock 71
:FAT: Block: 71  72  73  74  75  76  77  78  79  80  81  82  83  84  85
:Folgeblock: 72  73  77  XX  XX  XX  78  79  83  XX  XX  XX  84  85  END


Genauso leicht geht das Abspeichern eines solchen Stücks unter einem neuen Filenamen. Da werden die rausgeschnittenen Blöcke nicht als frei markiert, sondern beim letzten Block die Endemarkierung in die FAT gesetzt und ein neuer Eintrag mit neuem Namen im Inhaltsverzeichnis erzeugt, der eben auf das herausgeschnittene Stück zeigt.

Sollen also im Beispiel die Blöcke 74-76 nicht gelöscht, sondern gespeichert werden, dann sieht das Ergebnis so aus:

Inhaltsverzeichnis: Film A: Startblock 71, Film B: Startblock 74
:FAT: Block: 71  72  73  74  75  76  77  78  79  80  81  82  83  84  85
:Folgeblock: 72  73  77  75  76  END 78  79  83  XX  XX  XX  84  85  END

Es entstehen also zwei Filme. Davon belegt einer die Blöcke 71-73, 77-79 und 83-85 und der zweite die Blöcke 74-76.

Letztendlich wird also bei all diesen Operationen nichts kopiert, es werden nur Einträge in der FAT und ggf. im Inhaltsverzeichnis verändert. Darum geht das auch so schnell.

Das heißt aber auch, dass nur an den Blockgrenzen geschnitten werden kann. Deshalb ist der Schnitt auch immer etwas ungenau, denn die Blöcke sind je nach Plattengröße unterschiedlich groß und so kann bei einer großen Platte die Blockgrenze schon einige Sekunden neben der gewünschten Schnittposition liegen. Also immer etwas Luft mit einplanen und nicht zu knapp schneiden, sonst fehlt auf einmal ein Stück des Films, das man noch haben wollte.

Wenn aber immer nur an so einer Blockgrenze der Datei geschnitten wird, dann passt das höchstens zufällig einmal genau mit der Grenze einer MPEG2-Bildgruppe zusammen. Das heißt im Normalfall gibt es hinter der Schnittstelle nun noch den Rest einer Bildgruppe, bei der wegen dem fehlenden Anfang auch das Referenzbild fehlt. Also werden die Unterschiede, mehr ist ja in den restlichen Bildern der Bildgruppe nicht enthalten, relativ auf das gerade aktuelle sichtbare Bild aufgerechnet, was natürlich nicht passt. Folglich sieht man ein paar zerschrabelte Bilder, bis mal endlich wieder eine neue Bildgruppe (mit intaktem Referenzbild) anfängt. Da eine Bildgruppe üblicherweise aus 12-15 Bildern besteht, dauert das bis zu einer halben Sekunde.

So, ich hoffe diese Erklärung verdeutlicht das Verhalten des Topfield. Insofern ist das Schneiden im Topfield nur als grobes Trimmen zu verstehen, nicht als framegenauer Feinschnitt für den Film. Das geht nur auf dem PC mit entsprechender Software.

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